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Moritz Gleitsmann,

 

geboren am 17. Dezember 1992 in Zwickau, besucht die 6. Klasse des Clara-Wieck-Gymnasium in Zwickau. Er war fünf Jahre Mitglied im Zwickauer Kinder- und Jugendtheater MondstaubTheater und spielte zahlreiche Rollen in verschiedensten Produktion wie „Weihnachten mit Margarete“, „Die Geschichte vom Schneck“, „Herr Frost und Frau Winter“, „Der Tannenbaum“ und „Die unsichtbare Prinzessin“. Jetzt ist er mehr im Sport aktiv und konzentriert sich auf das Schwimmen, das er schon von kleinauf im Verein SV Zwickau 04 betreibt. Nebenbei spielt er noch Volleyball und Badminton und fährt gern Fahrrad. Ein anderes großes Hobby ist das Gitarrenspiel. Im Unterricht lernt er Konzertgitarre und E-Gitarre. Später kann er sich vorstellen einmal Lehrer, Rettungssanitäter oder auch Sportmediziner zu werden.

 

Wie war es denn am Drehort?

Ich fand die Idee, das ganze im Feld zu drehen sehr schön, aber es war furchtbar heiß.

 

Welche Gedanken kamen dir beim Lesen des Drehbuchs?

Ich hatte es mir ganz anders vorgestellt, als es geworden ist. Und es war ja auch mein erstes Mal. Wenn ich so was vielleicht noch mal machen würde, dann würde ich beim Lesen mehr auf bestimmte Dinge achten. Aber wie ich mir das damals vorgestellt habe kann ich gar nicht mehr so genau sagen.

 

Ist dir beim Anschauen des Films manchmal wieder eingefallen wie die Szene beim Drehen eigentlich abgelaufen ist?

Ich glaube, wenn ich mich konzentriert davor setzen würde, dann würde mir bestimmt wieder Vieles einfallen. Aber eigentlich habe ich da nicht mehr dran gedacht und einfach den Film angeschaut.

 

War die Rolle schwer zu spielen?

Nicht so sehr schwer. Vieles stand ja schon im Drehbuch, aber ich glaube, dass ich mich im normalen Leben nicht so verhalten würde. Zum Beispiel das mit dem Ball reinschießen vor Wut und ihn dann nicht wiederfinden, aber das war ja die Geschichte, die wir spielen sollten.

 

Erzähl doch mal von der Arbeit mit dem Filmtier am Set.

Ich musste eine ganze Menge mit der Maus spielen und die hat ziemlich oft gekackt. Aber ansonsten hat sie gut gespielt und sie musste dafür noch nicht einmal dressiert werden.

 

Das Filmteam hat mit dir und Martin viele Szenen gedreht. Stört es dich, dass jetzt alles auf wenige Minuten zusammengeschnitten wurde?

Ich finde, es hat sich gelohnt, also für den Film allgemein, auch wenn er sehr kurz geworden ist. Wenn wir aber alle Dinge mit reingenommen hätten, wäre er nicht so spannend geworden. Es war schon ein Erlebnis einen Film zu drehen. 

 

Du bist auch Musiker und spielst Gitarre. Wie hat dir die Musik gefallen?

Die hat gut gepasst. Und ich finde es schön, dass die Musik weiter zu hören ist, auch wenn geraschelt wird, oder irgend ein anderes Geräusch mit dazukommt.

 

Was würdest du denn gerne spielen, wenn du wieder in einem Film mitmachen würdest?

Irgendwas ähnliches wie Peter Pan. Dass ich fliegen könnte.

 

Ein paar Fragen an die Mama. Haben Sie Ihren Sohn wiedererkannt?

Ich glaube, der Junge aus dem Film, der ist er nicht, weil Moritz gar nicht der grüblerische Typ ist. Es gibt bestimmt Kinder die so sind, die sich umschauen, nachdenken und einfach mal nichts sagen und irgendwo mit ihren Gedanken sind. Aber so ist Moritz nicht. Und zum anderen ist er viel lebhafter, bewegt sich viel mehr. Und mir ist aufgefallen, dass am Anfang relativ wenig Mimik gezeigt wurde und dadurch wirkt es wahnsinnig natürlich und man denkt, es ist gar nicht gespielt.

 

Vor dem Dreh sollten Sie sich mit Ihrem Sohn mit dem Thema Angst und Trauer beschäftigen. Wie war das für Sie?

Wir haben uns im Vorfeld viel darüber unterhalten und als ich das Drehbuch gelesen habe und auch mit dem Regisseur darüber gesprochen hatte, fand ich es sehr tiefsinnig und etwas, was das ganz Innere anspricht, sodass ich mir nicht vorstellen konnte, wie Kinder, die diese Erfahrungen noch nicht erlebt haben können, das spielen sollen. Und ich fand das Thema so schwierig, dass ich überrascht bin, wie gut es umgesetzt wurde.

 

Hat der Film gewirkt?

Es kommt darauf an, inwieweit man es auf sich wirken lässt. Das ist ja kein bloßer Unterhaltungsfilm, sondern eine Geschichte, die erzählt sein will. Für diese paar Minuten Film muss man sich wirklich die Zeit nehmen, um es wirken zu lassen. Man braucht auf alle Fälle für sich selbst die Ruhe, diesen Film sehen zu wollen, dann kann man ihn auch empfinden. Es kommt auch auf den Zuschauer an, wie der hinschaut. Es ist schön anzusehen, aber wenn man es fühlen will, dann muss man sich irgendwie auch von diesen kurzen Minuten mitnehmen lassen. Und viele wollen ja nicht mehr innerlich angesprochen werden und haben Angst davor, sich emotional auf etwas einzulassen.

 

Halten Sie die Thematik für eine kindgerechte Umsetzung?

Ja unbedingt. Man erwartet ja auch gar nicht vielmehr von einem Jungen in diesem Alter. Und es wurde ja auch oberflächlich behandelt, und das geht in diesem Alter auch nicht anders. Mit oberflächlich meine ich, weil Kinder mit ihrem bisherigem Erfahrungsschatz vielleicht auch gar nicht vielmehr in die Tiefe gehen können. Ich habe gedacht, dass man da wahnsinnig tief schürfen muss, um erst einmal dieses Gefühl von Trauer zu erzeugen und dann waren für mich die Kinder auch noch zu klein und dann noch Jungs. Und dass letztendlich das rausgekommen ist, was der Regisseur wollte und das man dieses Thema mit so viel Pragmatismus bearbeiten kann ist erstaunlich und ich hätte das nicht gedacht.